Geschichte des Kurländer Palais

1575
Erste urkundliche Erwähnung, als auf dem Platz
ein einstöckiges Gebäude entsteht.
1705
Erweiterung des Gebäudes und Anlage im heutigen Grundriss.
Es entsteht ein Lustgarten für rauschende Feste.
1718
Das Bauwerk wird zum Amtssitz des Grafen August
Christoph von Wackerbarth
, seines Zeichens
Dresdner Festungsgouverneur, Generalfeldmarschal und
Oberinspektor des Kursächsischen Bauwesens.
1729
Graf von Wackerbarth bezieht das wiederhergestellte
Gouverneursgebäude. August der Starke gründet die
„Sociéte des antisobres“ ("Gesellschaft von Nüchternheitsgegnern")
und hält in dieser Zeit in einem eigens dafür
eingerichteten Keller an der Südseite die Sitzungen ab.
Das Palais wird damit ein Zentrum höfischer Kultur.
1734
Nach dem Tode Wackerbarths erbt dessen Stiefsohn
Graf Wackerbarth-Salmour das Gebäude.
August Christoph von Wackerbarth Graf Wackerbarth-Salmour
1763 – 64
Wiederherstellung durch Friedrich August Krubsacius,
den sächsischen Hofbaumeister. Dabei erfolgten im
Inneren leichte Veränderungen, zum Beispiel die
Neuanlage des nordwestlichen Nebentreppenhauses
1773
Das Gebäude erhält durch erneuten Besitzwechsel
seinen jetzigen Namen. Neuer Eigentümer ist Prinz
Carl von Sachsen
, der ein kurzes Gastspiel als
Herzog von Kurland gab und anschließend als Erbe
des Chevaliers in diesem Palais lebt. Palais anno 1776
1813
Das Kurländer Palais dient als Lazarett und kommt
haupsächlich in der Schlacht von Dresden zum
Einsatz. Nachdem Napoleon seinen letzten Sieg
auf deutschem Boden errang, besucht er dort
seine verletzten Soldaten.
Erneuter Umbau durch Christian Friedrich Schuricht,
der für eine möglichst große Funktionalität für die
Chirurgisch-Medizinische Akademie und das angeschlossene
Hebammeninstitut verantwortlich ist.
1865
Der Akademie folgte das Landesmedizinal-Kollegium
und diesem das Landesgesundheitsamt
1900 – 45
Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz nutzt
die Räume und ein Weinhändler die Kellergewölbe
des Kurländer Palais
1945
Bei dem Luftangriff auf Dresden brennt das Kurländer Palais
vollständig aus und bricht größtenteils ein.
nach 1945
Nur mit großen Anstrengungen gelingt es den
Denkmalschützern der DDR die an sich rekonstruk-
tionsfähige Ruine vor dem Abriss zu bewahren
bis 1975
Das original erhaltene Kellerwölbes
wird als Weinlager genutzt. Kellergewölbe des Palais
seit 2006
Das Kurländer Palais mit Innenräumen und Außenanlagen wird wieder
aufgebaut. Das Investitionsvolumen beträgt zwischen 8 und 12 Millionen Euro.
Besonders berücksichtigt werden denkmalpflegerische Anforderungen,
so dass zuerst die Bausubstanz der eigentlichen Barockruine gesichert
wird. Die Herausforderung besteht hauptsächlich darin, die erhaltenen
historischen Teile mit den neuen zu verbinden.
Die Rekonstruktionsarbeiten dieses historischen Gebäudes übernimmt
die Firma USD-Immobilien.




1728
Zerstörung des Gebäudes durch einen Brand.
Zu diesem Zeitpunkt sind der König von Preußen Friedrich
Wilhelm I. und sein Sohn zu Gast und entkommen
nur knapp den Flammen.
Wackerbarth selbst beauftragt noch im selben Jahr
Johann Christoph Knöffel, den zu dieser Zeit bedeutendsten
Dresdener Architekten, mit dem Wiederaufbau
des Palais. Knöffel ist der dritte Oberlandbaumeister
neben Zacharias Longuelune und Matthäus Daniel Pöppelmann.
Als anfänglicher Assistent von Pöppelmann
wird er 1734, als dieser aus Altersgründen die Leitung
des Bauamtes aufgibt, auch dessen Nachfolger.
1738
Im Palais wird durch den neuen Hausherren Graf
von Rudowski
, ein Sohn August des Starken, die erste
Dresdner Freimaurerloge „Aux trois aigles blancs“
("Zu den drei weißen Adlern") gegründet.
1740
Der Chevalier de Saxe Johann Georg, ein weiterer
Sohn Augusts des Starken, kauft das Palais.
1760
Bombadierung während des Siebenjährigen Krieges.
1774
Weitere Umbauten im Inneren des Kurländer
Palais. Es gilt fortan als schönstes und elegantestes Palais Dresdens.
1797
Die Tochter des Herzogs von Kurland, Maria
Christina von Sachsen, verkauft das Palais nach
dessen Tod für 40.000 Taler an den Staat.
1798
Kurfürst Friedrich August III., ab 1806 König
von Sachsen, erwirbt das Gebäude.
1814 – 64
Die königliche Chirurgisch-Medizinische Akademie
nutzte das Gebäude und heilt unter anderem in den
Räumen im Jahre 1845 den vorübergehend erblindeten,
damals vierjährigen, Karl May.
Einer der Professoren ist der Maler, Naturforscher
und Arzt Carl Gustav Carus. Seinen Namen trägt noch
heute das Dresdner Universitäts-klinikum. Auch später
wird das Gebäude medizinisch-forschender Bestimmung
gewidmet.
1980 – 81
Ausbau des Kellergewölbes durch die Interessen-
gemeinschaft "Jazz im Kulturbund".
1981 – 97
Nutzung des Kurländer Palais als "Jazzclub Tonne".
2005
Der Studentenclub "Bärenzwinger" betreibt die
Kellergewölbe.

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